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Eingestellt von Bernhard Seidel, am 27. August 2022.

Aktuelles


*** "Tree(o)Trap - die BaumLochFalle!" ***

Ist eine Falle zur systematischen Kontrolle der Asiatischen Tigergelse im Freiland. Die Methode entspricht der international anerkannten "pull-control-strategy" und sie wird heuer erstmals in groszen Zahlen versuchsweise angewendet. Alle an diesen Arbeiten beteiligten Firmen und Beamten haben sich zu einem Stillhalteabkommen verpflichtet, da sich die Vorrichtung zur Methode in einem laufenden Schutzverfahren befinden.

Eingestellt von Bernhard Seidel, am 19. Juli 2022

*** "The Tiger has arrived!" ***

The Asian Tiger Mosquito, (Aedes/Stegomyia albopictus/albopicta, has successfully established in Austria since 2021

Die Entwicklung von Gelsen im Siedlungsbereich kontrollieren. Wie geht das? "Regenwasser. Vorsicht! Stechmuecken"

Eingestellt als 2012-Update im Juli 2021 von Bernhard Seidel.

Die Ausbreitung der Asiatischen Buschgelse, Aedes japonicus, seit 2011, soll hier zum Anlass genommen werden, um auf die heurige Problematik mit ihrer Schwesternart, der Asiatischen Tigergelse, hinzuweisen. Diese Gelsenart, Aedes albopictus, ist seit etwa zehn Jahren immer wieder einmal sporadisch festgestellt worden. Aber seit dem heurigen Sommer 2021 hat sie in mehreren Gegenden nun Populationen etabliert, was in den vergangenen Jahren in dieser Form noch nicht beobachtet werden konnte. Insbesondere sind damit Siedlungen betroffen so etwa Teile der steirischen Landeshauptstadt Graz und auch der Bundeshauptstadt Wien. Der aktuelle Status dieser Populationen und deren Verbreitung variieren; vor allem aber sind diese im Zunehmen und breiten sich aus.

Es gibt nun mehrere Strategien, wie es gelingen kann, die weitere Ausbreitung dieser Art einzugrenzen. Die Vermehrung der Asiatischen Tigermuecke ist, vergleichbar mit mehreren einheimischen Arten, an das Vorhandensein von kleinen Wasserstellen aus Regenwasser gebunden. Die Art kommt nicht an einem Bach und auch nicht in Augebieten vor und sie ist somit kein Plagegeist aus den Hochwasserereignissen. Wenn gleich das Regenwasser eine praktische und nachhaltige Rohstoffquelle zur Gartenarbeit darstellt, gilt es zu beachten, dass bestimmte Stechmueckengruppen dieses Angebot zur Massenvermehrung aufsuchen werden. Neben den heimischen Hausgelsen (Culex, Culiseta) und einigen Fiebergelsen der Gattung Anopheles, kann das nun auch vermehrt die Asiatische Buschgelse sein.

Deshalb gleichsam ein Hinweis darauf, dass das Auffangen von Regenwasser ohne entsprechendes Management (fester Deckel, Haarnetz, Entleeren vom Wasser und Reinigen der Regentonnen, etc.) die Brut der Gelsen wesentlich antreibt. Bei wiederholter Kontrolle von gesammeltem Regenwasser, entsteht jedoch gleichsam ein willkommener Falleneffekt, indem man viele von den potenziellen Nachkommen und mehrere Generationen pro Jahr mit dem Regenwasser anlockt und sie dann vernichten kann. Bei Verwendung von einem Netz, darf dieses nur dann mit dem Wasser darunter in Kontakt kommen, wenn das Netz nicht zur Wasserentnahme wieder anbgenommen werden muss. Weil dann nämlich die bereits geschlüpften Gelsen aus dem Behälter entkommen können. Die Eiablage der Tigergelsen findet auf dem eingetauchten Netz statt, das winzige Ei passt durch fast jede Netzmasche hindurch, aber die sich entwickelten Larven und letztlich die adulten Gelsen sind unterhalb von dem Netz gefangen und verenden dort. Und wichtig, jede Abdeckung ist nur so wenig wirksam, wie jedes kleine Loch das sie aufweist, durch das eine Gelse zielstrebig ihren Weg in das Innere einer Regenwassertonne findet. Beim Ausleeren eines Fasses ist zudem zu beachten, dass auch der Bodengrund (Detritus, Algen, Schmutz) entfernt und die Wand entsprechend abgerieben wird, da sich darin oftmals Larven und Puppen versteckt halten, bzw. Eigelege sich an der Wand anheften, die dann durch erneutes Regenwasser ihren Zyklus rasch fortsetzen und sich zum fertigen Insekt entwickeln. In einem normalen Regenwasserfass kann sich bis zu einer Million Gelsenindividuen pro Jahr bilden und man kann sich daher eigentlich kaum eine bessere Gelsenfalle vorstellen!

Eine Aktion mit einem Aufkleber, verbunden mit Beratung soll dazu als Beitrag verstanden werden, die Entwicklung von Gelsen zu kontrollieren. Die Vorarlberger Nachrichten bzw. die Kronen Zeitung haben zur Sache bereits im Jahr 2015 berichtet und dieser Entwurf stammt noch aus dem Jahr 2017:

"Vorsicht! Stechmuecken aus dem wertvollen Rohstoff Regenwasser"
Eingestellt von Bernhard Seidel, am 19. Juli 2015/update 17.7.2017.

Bei Verwendung etwa als Muster oder im Schulunterricht ist auf diese Homepage zu verweisen!

+ Bild von einem Paar der Asiatischen Tigergelse aus Graz, anfangs August 2021 (links das Weibchen):

"Asiatische Tigergelsen"

Einen weiteren Text mit Antworten zu Medienanfragen, finden Sie hier:

| "Asiatischer Tiger Mosquito" |

Inzwischen beinahe schon Geschichte: Im Juni 1999 gab es einen Leitartikel im Profil:

"Angriff der Gelsen"!

Im Jahr 1999 wurde also bereits berichtet, was biologisch eigentlich klar sein musste, dass unsere heimischen Gelsen bedenkliche Krankheitserreger uebertragen. Dennoch stellten daraufhin einige Damen und Herren den Gelsen gleichsam einen Persilschein aus und es gelang ihnen damit 2002, Wasserrechtsbeamte zu einer umfassenden Aussendung an die Bezirke zu gewinnen. Bereits im Jahr 2001 gab es aber Befunde einer von heimischen Gelsen hervorgerufenen landesweiten Epidemie durch den Usutu-Flavivirus (USUV). Genau vor dieser Problematik war im Profilartikel gewarnt worden. Das Burgenland, Wien und auch Niederoesterreich wurden zehn Jahre danach sogar zu Seuchengebieten des Blutspendewesens; erneut wegen eines Flavivirus (West Nile, WNV). Nachdem seit 1997 keine sinnvollen Kontrollen stattfinden, die die Praedikate Nachhaltigkeit, Innovation und Multifunktionalitaet verdienen, fristen Stechmuecken hierzulande ein ruhiges Dasein, mit hohem Vermehrungs-, Ausbreitungs- und Vektorpotenzial (das Ausbringen von Larviziden mittels Flugzeugen ist weder nachhaltig noch innovativ). Um Stechmueckenpopulationen zu behindern oder gar zu verhindern, ist Aktion nicht nur der Behoerden sondern aller BewohnerInnen des Landes erforderlich. Wichtig erscheint es, darauf hinzuweisen, dass man mehrere Methoden anwenden sollte, um eine unkontrollierte Vermehrung wirkungsvoll zu verhindern. In der internationalen Literatur richtet man sich nach dem so genannten "pull and push"-Konzept, also Anlocken und Vernichten, so wie bei landwirtschaftlichen Schadinsekten. Je mehr solche nachhaltig relevanten Methoden greifen, desto besser zeitigt sich ein Erfolg. Es soll jedoch nicht um die Ausrottung dieser Insektenfamilie gehen, sondern um die Kontrolle von massenhafter Vermehrung und um die Verhinderung der dynamischen Ausbreitung von den neu zugezogenen invasiven Arten.

Weitere brauchbare Informationen:


+ Ende 2020 ist eine Arbeit zu Langzeitstudien an drei "exotisch-asiatischen" Gelsenarten erschienen:

Title: Long-term field study on mosquitos in Austria in particular the invasive Korean bush-mosquito Aedes (Finlaya) koreicus

(Freilanduntersuchung an Stechmuecken in Oesterreich mit besonderer Beruecksichtigung der invasiven koreanischen Buschmuecke Aedes (Finlaya) koreicus). Seidel, B., Hufnagl P., Nowotny, N., Allerberger F., A. Indra (2020). Entomofaunistik, Wien. (Key words: Mosquito monitoring, first records, Austria.)

++ In der NOeN (Niederoesterreichische Nachrichten) ist ein Sonderdruck zum Klimawandel erschienen. Ein Artikel daraus ist aus der Sicht freilandoekologischer Langzeitstudien an Stechmuecken geschrieben. Seidel, B. NOeN Edition Wissenschaft "Klima"; St. Poelten, im November 2020.

+++ Experten fordern die vermehrte Beachtung von Gelsen im Gesundheitswesen. APA Interview vom 4. April 2014.

Einen Text des APA-Interviews finden Sie unter: |"Kontolllockstoff & Gelsenabstiegshilfe"|

++++ Die Asiatische Tigergelse wurde vor etwa zehn Jahren erstmals im Burgenland und in Tirol nachgewiesen; seither auch in der Steiermark 2019, in Salzburg 2019 sowie in Wien 2020. Man hatte also ausreichend Zeit, um sich gegen die Ausbreitung dieser unangenehmen und hygienisch bedenklichen Art vorzubereiten.
Aufsatz aus 2012: |"The Tiger has arrived, 2012"|

+++++ Bei der Antwort auf Frage: "Was ist eine "Gelsenabstiegshilfe" und wie funktioniert sie?" ... geht es um weitere innovative Kontrollmethoden und es wurde im folgenden Tagungsbeitrag behandelt.

Seidel B., F. Allerberger, P. Hufnagl, A. Indra (2014): Sustainable and multifunctional mosquito pest management: a pull opportunity and a push advice. Proceedings of the 1st Conference on Neglected Vectors and Vector-Borne Diseases (EurNegVec), Cluj-Napoca, 8th - 12th April 2014. Parasites and Vectors 2014, 7(Suppl 1) : O6 doi:10.1186/1756-3305-7-S1-O6

Online at: www.parasitesandvectors.com/supplements/7/S1/ - all abstracts of the conference.

Eingestellt von Bernhard Seidel, am 3. April 2014.

Weitere Arbeiten mit Bezug zu den aktuellen Gelsenentwicklungen:

Seidel B, Silbermayr K, Kolodziejek J, Indra A, Nowotny N, Allerberger F. (2013): Detection of Plasmodium sp. infested Anopheles hyrcanus (Pallas 1771) (Diptera: Culicidae) in Austria, 2012. Wiener klinische Wochenschrift 125 (5): 139-143. Wien, Juli 2013.

Seidel B, Nowotny N, Darja D, Indra A, Hufnagl P, Allerberger F. (2013): First records of the thermophilic mosquito Culiseta longiareolata (Macquart, 1838) in Austria, 2012, and in Slovenia, 2013. Journal of the European Mosquito Control Association 31: 17-20. Dezember 2013.

Seidel B, Hufnagl P, Indra A, Allerberger F: Erstnachweis der Stechmueckenart Anopheles hyrcanus (PALLAS, 1771) in Oesterreich (Diptera, Culicidae). Entomologische Zeitschrift 123: 39-41. Stuttgart, Februar 2013.

Seidel, B., D. Duh, N. Nowotny, and F. Allerberger. 2012. First record of the mosquitoes Aedes (Ochlerotatus) japonicus japonicus (Theobald, 1901) in Austria and Slovenia 2011 and for Aedes (Stegomyia) albopictus (Skuse, 1895) in Austria. Entomologische Zeitschrift, 122: 223-226.

Eingestellt von Bernhard Seidel, am 28. Februar 2013.